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Genau hinschauen
Das Pflanzenwachstum ist im Winter reduziert und oft sind nur die kleinen, jungen Triebe der Pflanze genießbar. Manchmal versteckt sich das, was man sucht auch unter dem welken Laub.
Brennnessel
Die jungen Triebe der Brennnessel strotzen vor Kraft – egal in welcher Jahreszeit. Sie werden die Brennnessel nur an wenigen Stellen wachsen sehen, als im Rest des Jahres. Trotzdem ist sie auch im Winter keine Seltenheit. Die Brennnessel ist der Klassiker für den morgendlichen Smoothie. Sie liefert Kalium, Magnesium, Eisen und ist reich an Vitamin A, C und E.
Erdbeerblätter
Erdbeerblätter passen nicht nur roh in Salate, sondern eignen sich als Tee aufgegossen auch als Hausmittel zum Gurgeln bei entzündlichen Hals- und Rachenschmerzen. Die Blätter enthalten Gerbstoffe, Flavonoide und Salicylsäure.
Gänseblümchen
Zur Deko für so ziemlich alle Speisen geht Gänseblümchen immer! Beim Verwenden braucht man nur darauf zu achten, dass sie nicht zu lange liegen, bevor sie verwendet werden. Sonst schließen sich die Blüten und sehen dann nicht mehr so schön aus.
Giersch
Der Wuchs des Giersch, den ich gefunden habe, ist deutlich weniger kräftig als im Rest des Jahres. Und trotz des (bis jetzt) milden Winters ist der Giersch, der im Frühjahr und Sommer richtig wuchert fast völlig verschwunden. Enthält reichlich Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Zink und Kupfer. Außerdem Vitamin A und C.
Gundermann
Im Winter wächst der Gundermann ausschließlich kriechend, da er keine Blüten hat, die er in die Höhe recken muss. Der herb-aromatische Geschmack entsteht durch Bitter- und Gerbstoffe und die ätherischen Öle des Gundermanns. Zudem schenkt er uns Vitamin C, Kalium, Saponine und Cholin.
Klee
Der liebe Klee! Ihn gibt es auch jetzt noch reichlich zu finden. Sein Geschmack erinnert so ein bisschen an Feldsalat, geht gehackt prima als Würzbeigabe in vielen Gerichten von Kräuter-Frischkäse bis Gemüsebratling. Die enthaltenen Isoflavone, ätherischen Öle, Gerbstoffe, Cumarin und Glykoside helfen dir, im Winter fit zu bleiben.
Löwenzahn
Nach den jungen Trieben musste ich etwas genauer Ausschau halten, weil sie sich der Löwenzahn unter einigen Laubblättern versteckt hatten. In der Rohküche ist er ein Klassiker. Hoher Kalium-, Magnesium-, Vitamin C- und Calciumgehalt, außerdem reich an Bitterstoffen, Inulin (im Herbst und Winter deutlich erhöhter Gehalt), Eiweiß, Cumarin und Flavonoiden.
Tipp: Um den Geschmack etwas milder zu machen: klein schneiden und mit Salz oder in Wasser etwa eine Stunde ziehen lassen.
Minze
Durch den intensiven Geschmack der Minze genügen ein paar einzelne Blätter als Beigabe zu einer frischen Kräutermischung. Oder für einen frisch gebrühten Minztee. Enthält Gerbstoffe, Flavonoide (hauptsächlich Carvon) und natürlich ätherisches Öl.
Pfennigkraut
Das unscheinbare Pfennigkraut ist selbst im Winter noch zart. Der etwas bittere Geschmack, den manche Menschen als spargelartig beschreiben, macht sich gut in einer Hackkräutermischung. Seine Gerbstoffe, Flavonoide und Saponine machen es zu einer wertvollen Zutat zur Stärkung deiner Immunkräfte.
Spitzwegerich
Am besten sind die kleinen Blätter aus der Rosettenmitte zum Essen geeignet. Wenn du genügend Blätter zur Verfügung hast, kannst du diese zusammen mit anderem Gemüse/Obst Entsaften. Dafür sind auch die größeren, weniger zarten Blätter ganz gut geeignet. Spitzwegerich ist reich an Vitamin C und B, Chlorophyll und enthält außerdem Saponine und Kieselsäure.
Taubnessel
Die zarte Taubnessel hat einen feinwürzigen Geschmack. Die Wurzeln, am besten die jüngeren, helleren Wurzeltriebe kannst du ebenso wie die Blätter verwenden. Die Taubnessel ist eine wahre Nährstoffbombe: sie gibt uns Kalium, Phosphor, Calcium, Bor, Eisen, Magnesium, Kupfer, Zink, ätherisches Öl, Flavonoide, Glykoside, Saponine sowie Schleim und Gerbstoffe.
Vogelmiere
Sie ist eine perfekte Hauptzutat für einen Salat, weil sie flächig und reichlich wächst. Abgesehen von ihrem aromatischen Geschmack, enthält sie richtig viele Nährstoffe: neben den Vitaminen B1, B2 und B3 enthält sie doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen wie der Kopfsalat.
Wiesenlabkraut
Ein bisschen versteckt, aber sehr kräftig und saftig. Das Labkraut enthält neben ätherischem Öl auch Glykoside (z.B. Asperulosid), Gerbstoffe und geringe Mengen Alkaloide. Die Wirkung ist leicht harntreibend und soll den Lymphfluss anregen und blutreinigend wirken.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Sammeln und wünsche mir, dass mein Artikel Sie dazu inspiriert, auch jetzt noch draußen nach essbaren Wildpflanzen zu suchen.
Als Quelle für die Angabe der Inhaltsstoffe diente mir das Buch „Essbare Wildpflanzen“ von Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann und Roland Spiegelberger, AT Verlag 17. Aufl. 2015.
Mit den allerbesten Grüßen
Ihre